Die Vogelschmiede: … mehr als nur eine Jausenstube
Ist schon lustig, da schlägt man pünktlich um 11 Uhr da „oben“ auf und kein Mensch weit und breit. Ersteinmal den Verkaufswagen aufschließen und Klappe auf: Wir sind da!
Dann der Blick in die Ferne und sofort hat einen dieses atemberaubende Panorama wieder eingefangen. Egal was heute hier passiert, alleine für diesen Blick hat sich bereits jetzt alles gelohnt.
In aller Ruhe machte ich mich an die Arbeit, um unseren „Grundstein“ wieder an seinen Bestimmungsort, den Wald, zu bringen damit es später keinen Ärger gibt, wenn die Wiese gemäht wird. Langsam hält auch hier der Frühling Einzug. Aber schön zu sehen, dass der Grundstein ein paar Spuren hinterlassen hat – für den Moment jedenfalls..
Im Laufe des Tages kamen sie, die Motorradfahrer, Mountainbiker, Walker, Spaziergänger und Autofahrer natürlich. Eine Vielzahl von ihnen fuhr Schrittgeschwindigkeit ganz so, als ob sie auf der Suche nach etwas waren. Erstaunlich wenn man bedenkt, dass wir hinter dem Ortsausgangsschild liegen und theoretisch eine Höchstgeschwindigkeit von 100km/h möglich sind, was einige – meinst 2-rädrige-Fahrzeuge – auch demonstrativ zu zeigen wussten.
Die meisten jedoch scheinen einem Ruf zu folgen, hier oben soll irgendwas entstehen, aber wo genau, das wusste so recht keiner. So kam es, dass die meisten das allseits bekannte ehemalige Bergrasthaus ansteuerten. Viele stiegen sogar aus und pressten ihre Gesichter an die Scheiben der Eingangstür um einen Blick nach innen zu erhaschen. Sie alle mussten dann aber feststellen, hier passiert nichts, jedenfalls nichts was nur andeutungsweise an eine Einkehrmöglichkeit erinnert.
Einige trauten sich dann oben am Verkaufswagen anzuhalten und sich zu erkundigen: Wir haben gehört, dass es hier oben wieder eine Einkehrmöglichkeit geben soll, wissen sie wo das sein könnte? Mein Einsatz war gekommen und innerhalb weniger Minuten gelang es mir sie mit dem was wir mit der Vogelschmiede hier oben planen einzufangen und mit dem Virus „Vogelschmiede“ zu infizieren.
Am Sonntag dann hat uns die „Kalt Sophie“ nochmals gezeigt wozu sie in der Lage ist. 5 Hagelschauer mit Schneefall begleiteten mich durch den Tag zwischen den doch deutlich überwiegenden sonnigen Abschnitten. Der eisige Wind ließ jedoch das Thermometer nicht über gefühlte 0° Grad ansteigen. Das schien die eingefleischten Vogelsberg-Fans nicht davon abhalten auch an diesem Tag das kostenlose Wolkenkino hoch oben auf der Herchenhainer
Höhe zu genießen, fotografieren und filmen. Von Langeweile keine Spur, auch wenn ich zugeben muss, dass ich die meiste Zeit im Auto verbracht habe und dem Herrgott dankbar war, dass wir uns dazu entschlossen hatten vor 2 Jahren eine Standheizung einzubauen!
Der gestrige Montag dann der absolute Renner. Sie kamen von überall her: MKK, OF, GN, BÜD, FB, MTK, FD, F, GI, MZ, WI, ESW … Über 50 Autos, mindestens ein gutes Dutzend Motorradfahrer, Mountainbiker und natürlich zahlreiche Wanderer. Mindestens 75% von ihnen steuerten, wie die Tage zuvor auch, das Bergrasthaus an.
Mein Fazit für dieses Wochenende: Der Vogelsberg präsentierte sich in seiner ganzen Bandbreite, zumindest was das Wetter anbetraf. Es war kurzweilig dank der zahlreich geführten interessanten und anregenden Gespräche. Wenn auch der Umsatz kein Rekord darstellt so überwiegt das Gefühl den richtigen Weg eingeschlagen zu haben …